Dr. Haaf würdigt ehrenamtliches Engagement

Dr. Leonhard Haaf beim DRK Kreisverband Main-Tauber
Im Bild v.l. Alexa Müssig, Uwe Rennhofer, Manuela Grau, Dr. Leonhard Haaf, Michael Schäfer und Oscar Fuchs

Neben seinen Einsätzen in der Notfallrettung steht das Deutsche Rote Kreuz (DRK) in der Kreisstadt mit seinen Einrichtungen und Diensten seit Jahrzehnten auch für nachhaltiges ehrenamtliches Engagement und greifbare Daseinsfürsorge. Der Verein leistet damit einen wesentlichen Beitrag zur Aufrechterhaltung und Stärkung des Gesundheitswesens im Landkreis. In der Hoffnung, dass diese partnerschaftliche Kooperation auch künftig von der Landespolitik angemessen unterstützt wird, hatte der DRK-Kreisverband Tauberbischofsheim den Landtagskandidaten der Grünen für den Wahlkreis Main-Tauber, Dr. Leonhard Haaf, zu einem Informationsgespräch eingeladen.

Oscar Fuchs, Präsident des DRK-Kreisverbands mit seinen 1.112 ehrenamtlichen Mitgliedern, stellte eingangs die DRK-Standpunkte zu aktuellen Problemen im Gesundheitswesen und in der sozialen Landschaft dar. Kernforderungen des 22 Punkte umfassenden Positionspapiers zur Landtagswahl sind die ausreichende Finanzierung der Notfallrettung und des Katastrophenschutzes, die bessere Versorgung von pflegebedürftigen Menschen sowie der Zugang zur Digitalisierungsförderung.

Vom Rettungsdienst bis zur Migrationshilfe

Kreisgeschäftsführerin Manuela Grau präsentierte die sechs Dienstleistungsbereiche des DRK-Kreisverbands mit seinen 164 hauptamtlichen Beschäftigten. Das „Full-Service-Angebot“ reiche vom Rettungsdienst über die Migrationshilfe bis hin zu verschiedenen sozialen Aufgabenbereichen, wie ambulante Pflege und Bewegungsprogramme für Senioren und junge Mütter. Besondere Erwähnung fand das im Bau befindliche innovative „DRK-Leuchtturmprojekt“ in Wertheim, bei dem in unmittelbarer Nachbarschaft zur Rotkreuzklinik sowohl eine neue Rettungswache, als auch ein Pflegezentrum mit 30 Kurzzeit- und 15 Tagespflegeplätzen entstehe.

19 Ortsvereine des DRK im Main-Tauber-Kreis

Ein wichtiger Bestandteil des DRK-Kreisverbands sei das große Feld der aktiven Ehrenamtlichen in den 19 Ortsvereinen, die umfassend von den hauptamtlichen Kräften betreut würden, sagte Grau. Als großes Problem bezeichnete die Kreisgeschäftsführerin dabei die Helferfreistellung bei Einsätzen. „Wir brauchen die Unterstützung der Politik, damit unsere Helferinnen und Helfer ihren Arbeitsplatz bei Notfällen ohne Gewissenskonflikte verlassen können“, forderte sie.

Der stellvertretende Rettungsdienstleiter Michael Schäfer berichtete von 6.300 Krankentransporten und rund 5.200 Rettungswageneinsätzen in 2020. 2.300 mal sei dabei ein Notarzt erforderlich gewesen. Durch Corona seien im Vergleich zum Vorjahr jeweils rund 500 Fahrten weniger angefallen, bemerkte Schäfer. Um jederzeit einsatzbereit zu bleiben dürfe man allerdings den durch die Pandemie entstandenen erheblichen Mehraufwand mit den umfangreichen Schutzmaßnahmen und der Abschottung sensibler Bereiche nicht vergessen.

Nachwuchssorgen

Alexa Müssig leitet beim DRK den Bereich Ausbildung, Ehrenamt und Verbandsentwicklung und ist gleichzeitig verantwortlich für die beiden Einsatzeinheiten des Katastrophenschutzes. Sie hob hervor, dass im Katastrophenfall bis zu 120 Helferinnen und Helfer einsatzbereit seien, beklagte aber gleichzeitig, wie schwierig es sei, in diesem Bereich Nachwuchs zu finden.

Als einen Segen für den Rettungsdienst im Flächenlandkreis Main-Tauber bezeichnete der stellvertretender Kreisgeschäftsführer Uwe Rennhofer die 16 Helfer-vor-Ort-Gruppen. Ursprünglich aus der Idee geboren, im Notfall überall da Erste Hilfe zu gewährleisten, wo der Rettungsdienst länger als neun Minuten Anfahrtsweg benötige, seien die speziell ausgebildeten Helferinnen und Helfer seit über 20 Jahren nicht mehr wegzudenken. „Überall dort, wo jede Minute zählt, leisten rund 100 ehrenamtliche Ersthelferinnen und -helfer bei rund 250 Einsätzen im Jahr lebensrettende Maßnahmen“, beschreibt der Leiter Ausbildung, Ehrenamt und Verbandsentwicklung beim DRK-Kreisverband Tauberbischofsheim die nicht mehr wegzudenkende Unterstützung der hauptamtlichen Rettungskräfte.

Mehr Wertschätzung für Gesundheitsberufe

Dr. Leonhard Haaf zeigte sich beinduckt von den vielseitigen Darstellungen und Informationen der DRK-Aktiven. Er lobte ausdrücklich deren nachhaltiges Engagement für das Ehrenamt und die umfangreichen Bemühungen, bei dem immer der Mensch im Mittelpunkt stehe. „Ich kenne den vielfältigen Aufgabenbereich des DRK auch durch meine langjährige Tätigkeit als Kinderarzt in Tauberbischofsheim und 85-fachiger Blutspender“, fügte der Landtagskandidat der Grünen an. Er freue sich sehr darüber, dass die Gesundheitsberufe durch die Corona-Pandemie gerade einen höheren Stellenwert erfahren würden. „Ich hoffe sehr, dass diese erfreuliche Entwicklung auch nach der Krise anhält“, betonte Haaf abschließend.

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