Sparen Sie Erdgas - jetzt!

Bei seiner letzten Sitzung beschäftigte sich der Kreisvorstand der Grünen Main-Tauber unter anderem mit der drohenden Versorgungskrise mit Erdgas im kommenden Winter. „Wir bitten alle Bürgerinnen und Bürger, in nächster Zeit so viel Erdgas wie möglich einzusparen“, richtete sich die Kreisvorsitzende Birgit Väth an die Bevölkerung, „um über den nächsten Winter zu kommen“. Dazu könne man die Raumtemperatur mit Hilfe smarter Heizkörperthermostate gezielter steuern, die Heizkurve anpassen, wassersparende Duschköpfe verwenden und kühler duschen. Hausbesitzer sollten über Wärmedämmmaßnahmen nachdenken oder ihre Heizungsanlage auf eine Wärmepumpe umstellen und sich diesbezüglich beraten lassen. Für solche klimaschützenden Investitionen gebe es viele staatliche Fördermittel.

Photovoltaik und Windenergie ausbauen

„Es wird aber auch darauf ankommen, wesentlich mehr erneuerbare Energien zu nutzen als bisher“, so Kreisvorstand Corvin Schmid. Die Fehlentscheidungen und Versäumnisse der Merkel-Ära seien es gewesen, die unser Land in die fatale Abhängigkeit von russischem Erdgas und den jetzt drohenden Versorgungsengpass gebracht haben. Die Kreisgrünen fordern die Gemeinden jetzt auf, ihre teils sehr restriktive Genehmigungspraxis für Freiflächen-Photovoltaikanlagen zu ändern und zusätzliche Flächen für die Windkraft auszuweisen. „Es ist ein eklatanter Widerspruch, wenn kommunale Mandatsträger der CDU den von der Landtagsfraktion der CDU unterzeichneten Koalitionsvertrag vor Ort unterlaufen indem sie hohe Hürden für die Aufstellung von Bebauungsplänen für erneuerbare Energien aufbauen“, kritisierte Kreisvorstandsmitglied Philipp Lutzmann. Auch Gestaltungssatzungen, die Photovoltaikanlagen in Innenstädten verbieten, sollten umgehend modifiziert werden.

Kleine Wasserkraftwerke erhalten weiter garantierte Einspeisevergütungen

Erleichtert zeigten sich die Kreisvorstandsmitglieder davon, dass die kleine Wasserkraft mit weniger als 500 kW Leistung weiterhin eine garantierte Einspeisevergütung bekommt. Die Bundestagsfraktion hatte zur geplanten Streichung der kleinen Wasserkraft aus dem Erneuerbare Energien Gesetz eine Anhörung per Videokonferenz durchgeführt, an welcher auch Grüne aus dem Main-Tauber-Kreis teilnahmen und sich für den Erhalt der Förderung einsetzten. Die Wasserkraft hat im Winter, wenn viel Wasser zur Verfügung steht aber wenig Sonnenstrom anfällt, hohe Stromerträge. Bei Niedrigwasser im Sommer produziere sie dagegen wenig Strom, was jedoch durch viel Photovoltaikstrom ausgeglichen werde. Beide Formen ergänzten sich somit. Allerdings gibt es bei der Wasserkraft kaum mehr Ausbaupotential. Deshalb müssten jetzt vor allem Windkraft und Photovoltaik massiv ausgebaut werden, um das Erdgas zu ersetzen und die Klimaschutzziele zu erreichen.

Vorrang für die Bahn

Die Bestrebungen, den doppelten Bahnübergang bei Königshofen mit einer Überführung zu beseitigen, sieht der Kreisvorstand der Grünen Main-Tauber kritisch. „Vorrang haben für uns Investitionen in die Bahn wie die Sanierung der Bahnhöfe, Reaktivierung stillgelegter Haltepunkte, die Elektrifizierung von Strecken und die Verbesserung des Zugangebots“, bezog der Fraktionsvorsitzende der Grünen im Kreistag, Rainer Moritz, eindeutig Stellung. „Die Kommunalpolitik im Main-Tauber-Kreis täte gut daran, sich für die Umsetzung der Vorschläge aus der Machbarkeitsstudie Frankenbahn stark zu machen und das Geld dort zu investieren statt in die Bahnüberführung“, so Moritz.

Zurück zur Newsübersicht