Frauen in die Politik
11 Frauen aus dem Main-Tauber-Kreis folgten der Einladung zum Frauenfrühstück am 17.06. wiederum im Café Weinlese - bei strahlendem Sonnenschein mit üppigem Büfett im Garten.
Catherine Kern, seit 2019 für den Hohenlohekreis im Landtag in Stuttgart, hatte prompt zugesagt, ihren Werdegang darzustellen und zum Thema „Frauen in die Politik“ Stellung zu nehmen. Nach einer kleinen Vorstellungsrunde - wir hatten auch Linke und Omas For Future zu Gast - übernahm sie die Führung und ließ uns an ihrem Leben teilhaben.
Geboren in einem Industriegebiet nahe Liverpool führt sie ein Praktikum im Rahmen ihres BWL-Studiums nach Deutschland. Sie bleibt der Liebe wegen, bekommt 3 Kinder und lebt bis dahin die traditionelle Rollenverteilung mit Schwerpunkt auf der Familienarbeit. Deshalb erlebt sie nach dem Wiedereinstieg in den Beruf hautnah alle täglichen Schwierigkeiten, Kindererziehung und Beruf zu vereinbaren.
2009 schließt sie sich der kommunalen Bürgerliste an, 2010 kommt sie als Nachrückerin für ihre Tochter (!) in den Gemeinderat und setzt sich vorwiegend für soziale Themen ein. 2011 wird sie Mitglied bei den Grünen und macht schnell Karriere, wird 2017 in den Kreistag gewählt. 2019 kommt Catherine Kern in den Landtag, gewinnt 2021 das Direktmandat. Aktuell ist sie, als Fachfrau auch für IT- Fragen, Medienpolitische Sprecherin der Fraktion und sieht in Ihrem Schwerpunktthema „Europa“ viele Errungenschaften, über die im Positiven viel zu wenig gesprochen wird. Im ständigen Ausschuss ist sie mit so spannenden Themen wie Justiz, Datenschutz, Medien, Bürgerbeteiligung, Asyl, Migration, Verfassungsschutz befasst.
Sie beschreibt uns konkret und anschaulich ihre Arbeit im Alltag, schildert die Erfahrungen mit der AfD und erklärt, dass die Präferenz von Ministerpräsident Kretschmann für eine Koalition mit der CDU, sich aus ihrer Sicht bewährt habe, da diese im Gegensatz zur FDP momentan eine Konstante sei.
Authentisch und überzeugend lässt sie uns teilnehmen an ihrer Erfahrung, dass die Fraktion immer wertebasiert und wertschätzend miteinander umgeht. Das große Ziel: der Schutz unseres Planeten, sei als übergeordnete Idee immer zu spüren. So sei sie auch als Spätberufene mit jetzt Anfang 60 sehr offen und gleichberechtigt aufgenommen worden.
Wir sind uns alle einig, dass sie mit ihrer außergewöhnlich eloquenten und authentischen Persönlichkeit ein Vorbild für uns ist, was sie mit einer kleinen Handbewegung abtut und uns Mut macht: „Frauen können das anders, aber genauso gut wie Männer. Die Zusammenarbeit unterschiedlicher Geschlechter ist auch wirtschaftlich besonders erfolgreich, was inzwischen auch wissenschaftlich nachgewiesen ist“, so das Fazit von Catherine Kern.