Deutlich mehr Geld für die Schiene
Matthias Gastel, der Obmann für Bahnpolitik der grünen Bundestagsfraktion, zieht eine positive Bilanz
Es gehe darum, die Verkehrsanteile der Schiene im Güter- und im Personenverkehr zu erhöhen, erklärte der Obmann für Bahnpolitik und Güterverkehr/Logistik der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen. Dies könne nur mit mehr Zuverlässigkeit gelingen, was wiederum eine leistungsfähigere und weniger störanfällige Infrastruktur voraussetze. „Daher müssen wir bei der Sanierung, bei Aus- und Neubau schneller werden“, verdeutlichte Gastel, der auch Mitglied im Aufsichtsrat der DBInfraGo AG (vormals DB Netz AG) ist. Einige wichtige Bedingungen, um diese Ziele erreichen zu können, seien von der Ampel-Regierung bereits geschaffen worden. So habe der Bundestag beschlossen, den Bund für weitere Streckenausbauten, insbesondere Elektrifizierungsvorhaben, in die Pflicht zu nehmen.
Neue Spielräume durch Lkw-Maut
In den nächsten Jahren könne ein zweistelliger Milliardenbetrag zusätzlich in die Sanierung der Schieneninfrastruktur investiert werden. Die Mittel hierfür stammten aus dem Bundeshaushalt und aus der Lkw-Maut. „Wir beschleunigen Planungs- und Genehmigungsprozesse für den Ausbau und erschweren, dass vorhandene, aber nicht mehr genutzte Bahnflächen überbaut werden. „Es bleibt aber noch die Aufgabe, mehr Verlässlichkeit in der mittel- und langfristigen Finanzierung zu gewährleisten, damit die Projekte des Deutschlandtakts umgesetzt werden können.“ Von den aktuellen Infrastrukturzuschüssen profitiere besonders der ländliche Raum. Baden-Württemberg habe dabei die Reaktivierung stillgelegter Bahnstrecken in Angriff genommen. Aktuell würden 42 Schienenstrecken auf ihr Fahrgastpotential untersucht, erläuterte der Bundestagsabgeordnete.
Herausforderungen in der Region
Mit Blick auf den ÖPNV in der Region beklagte Matthias Gastel, der im Deutschen Bundestag auch Mitglied im Ausschuss für Verkehr ist, die vielen Engpässe durch eingleisige Strecken, störanfällige Stellwerke und fehlende Bahnsteige in Boxberg und Königshofen. Den Ausbau der Infrastruktur auf der Frankenbahn bezeichnete er als Voraussetzung für einen regelmäßigen Fernverkehr. Um den ÖPNV im ländlichen Raum zu verbessern, werde intensiv an Verbesserungen, wie die stündliche Anbindung, dem Einsatz von Regiobussen, Streckenreaktivierungen und der Förderung von Bürgerbussen gearbeitet. „Verkehrspolitik erfordert einen langen Atem“, bekannte Gastel. „Wir haben bereits viel erreicht. Doch damit geben wir uns nicht zufrieden. Mit einem umfassenden Plan für eine starke, leistungsfähige und zuverlässige Bahn blicken wir in die Zukunft.“