MdB Matthias Gastel informiert sich über Tourimia
Die zuständige Dezernentin des Landkreises, Ursula Mühleck, begrüßte den Gast im Kloster Bronnbach und erläuterte die Entstehungsgeschichte der touristischen Dach-Organisation. Gemessen an den Übernachtungszahlen repräsentiert sie die zweitgrößte Tourismus-Destination in ganz Baden-Württemberg nach der Region Schwarzwald. Sie reicht vom Rhein bis nach Ostwürttemberg. Entstanden ist sie auf Initiative des Landes, das die Entwicklung mit einem Zuschuss gefördert habe. Wesentlich vorangetrieben wurde Tourimia von Landrat Christoph Schauder, der sich mit allen betroffenen Landratskollegen einigen und den Sitz der Gesellschaft nach Bronnbach holen konnte. Die sehr unterschiedlichen aber kleinen regionalen Tourismusgesellschaften in Nord-Württemberg schlossen sich zu „Tourimia“ zusammen und streben damit eine gemeinsame Vermarktung zum Beispiel auf der Tourismus-Messe CMT in Stuttgart an, bleiben aber als selbstständige Gesellschaften mit ihren regionalen Besonderheiten bestehen.
Mit der Namensfindung wurde eine Agentur beauftragt, die sehr verschiedene Ideen entwickelte, die anschließend eine rechtliche Prüfung durchlaufen mussten. Übrig geblieben seien am Ende vier Vorschläge, aus denen das Kunstwort „Tourimia“ ausgewählt wurde.
Auf Nachfrage von Matthias Gastel bestätigte Ursula Mühleck, dass man an eine ähnliche Gästekarte für die Region denke wie es sie mit der Konus-Gästekarte in der Tourismusregion Schwarzwald gibt, mit der man Ermäßigungen beim Besuch von Museen und im öffentlichen Nahverkehr erhält. Finanziert wird sie mit der Kurtaxe. Hauptsächliches Ziel von Tourimia sei, die Region als Tourismusziel bekannter zu machen. Die Voraussetzungen seien günstig, da es eine Bahnverbindung und sehr attraktive Radwege gibt. Die Tauber eigne sich auch für Kanutouren. Stark zugenommen habe der Wohnmobil-Tourismus. Die Übernachtungszahlen seien ansteigend, hätten das Vor-Corona-Niveau jedoch noch nicht wieder erreicht.
Beherbergungsbetriebe gleichmäßiger auslasten
Matthias Gastel wollte wissen, welche Angebote es für den Winter und für Schlechtwetterperioden gibt, um für eine wirtschaftliche Auslastung der Beherbergungsbetriebe zu sorgen. Im Bundestagsausschuss für Tourismus werde derzeit ein neuer Nationaler Tourismusplan erarbeitet, in dem es unter anderem um das Problem des Arbeitskräftemangels und die Digitalisierung gehe. Mühleck konnte berichten, dass es innerhalb von Tourimia eine Arbeitsgruppe Digitales gibt.
Laut Gastel ist der Tourismus ein vielfach unterschätzter Wirtschaftsfaktor. In Deutschland seien darin 3 Millionen Menschen beschäftigt, was 7 Prozent aller Beschäftigten entspricht. Der Jahresumsatz betrage 62 Milliarden Euro. Der Politiker sieht darin eine besondere Chance für die ländlichen Räume. Dazu müssten jedoch Herausforderungen wie der Arbeitskräftemangel, die Nachhaltigkeit und die Barrierefreiheit bewältigt werden. Anzustreben seien längere Verweildauern und eine Attraktivität im Winter.
Im Anschluss an das Informationsgespräch gewann MdB Matthias Gastel bei einer Führung durch das Zisterzienserkloster Bronnbach einen Eindruck von diesem wertvollen Kulturgut im Taubertal.