Kreisvorstand zieht positive Bilanz

Die Wahlnachlese stand im Mittelpunkt einer virtuellen Kreisvorstandssitzung der Grünen Main-Tauber am Freitagabend. Von den Bildschirmen strahlten die Gesichter und die Stimmung war euphorisch. „Selbst in meinen kühnsten Träumen hatte ich nicht erwartet, dass wir es beinahe schaffen, das Landtagsmandat im Main-Tauber-Kreis zu holen“, so Kreisschatzmeister Rainer Moritz. 27,1 Prozent der abgegebenen Stimmen sind das beste Wahlergebnis, das die Grünen im Kreis jemals erreichten. Ihr Stimmenzuwachs gegenüber der letzten Landtagswahl von 5,8 Prozentpunkten „ist mehr als doppelt so viel wie im Landesdurchschnitt“, freute sich die Kreisvorsitzende Birgit Väth. „Es gelang uns erstmals, in Wertheim, Boxberg, Bad Mergentheim, Igersheim und Weikersheim mehr Stimmen zu bekommen als die CDU.“

Vor der Wahl habe man sich drei Wahlziele gesteckt: Die Grünen wollten stärkste Partei im Land bleiben und mit Winfried Kretschmann als Ministerpräsident weiter regieren können. Im Landkreis wollten sie ihren Abstand zur CDU verringern und zum Dritten verhindern, dass die Kandidatin vom rechten Flügel der AfD, Christina Baum, wieder in den Landtag kommt. „Alle drei Wahlziele haben wir erreicht“, stellte Kreisvorstand Corvin Schmid zufrieden fest. Ihren Wählerinnen und Wählern danken die Grünen Main-Tauber ganz herzlich für ihr großes Vertrauen.

„Es war unser aufwändigster und teuerster Wahlkampf, den wir je geführt haben“, berichtete Schatzmeister Rainer Moritz, „der Aufwand hat sich jedoch in jedem Fall gelohnt“. Zurückzuführen sei der Erfolg neben der Beliebtheit von Winfried Kretschmann auf den Landkreiskandidaten Dr. Leonhard Haaf, der als Kinderarzt und Solarunternehmer auch bürgerliche Wählerinnen und Wähler erreichen konnte. Ebenso sei es nicht ganz auszuschließen, dass die Maskenaffäre der CDU sowie die Vorkommnisse um die Delegiertenwahl des CDU-Stadtverbands Tauberbischofsheim eine Rolle gespielt haben könnten. Zudem hätten sich noch nie so viele Grünen-Mitglieder und Mitglieder Grünen Jugend aktiv am Wahlkampf beteiligt wie diesmal. Der Mitgliederzuwachs und die Neugründung des Ortsverbands Lauda-Königshofen hätten starken Rückenwind gebracht, was die Partei für die kommende Bundestagswahl sehr zuversichtlich stimme.

Große Hoffnungen auf eine konsequente Klimaschutzpolitik in den nächsten fünf Jahren in Baden-Württemberg setzt der Kreisvorstand nun in die anstehenden Koalitionsverhandlungen in Stuttgart. Beide Möglichkeiten hätten Vor- und Nachteile. Eine Präferenz für eine grün-schwarze oder eine Ampel-Koalition hat der Kreisvorstand nicht. Es gelte nun, die Entscheidung von den Ergebnissen der Sondierungsgespräche mit den anderen Parteien abhängig zu machen.

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